Conny from Katchi

Dec 12th, 2024

Eis in der Schwangerschaft- erlaubt oder lieber lassen?

In unseren Eisläden erleben wir es im Sommer täglich: Glückliche Frauen mit mehr oder weniger sichtbarem Kugelbauch stehen vor unseren Vitrinen und fragen besorgt, in welchem Eis Ei enthalten, und ob die Milch abgekocht ist. Eis ist ein Genuss, auf den viele werdende Mütter nicht verzichten möchten. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen kann auch in der Schwangerschaft Eis sicher gegessen werden!

Der folgende Artikel beantwortet die Frage, wie die Eisproduktion heute funktioniert und welches Eis werdende Mütter ganz bedenkenlos in Eisdielen essen können. Außerdem: welches Eis aus dem Supermarkt könnt ihr ohne große Risiken kaufen?

Inhaltsverzeichnis

  • Ist Eis aus der Eisdiele erlaubt?
  • Ist in Eisdieleneis Ei enthalten?
  • Ist Eis aus dem Supermarkt erlaubt?
  • Ist Softeis in der Schwangerschaft erlaubt?
  • Worauf es beim Eiskauf in der Schwangerschaft wirklich ankommt
  • Schwangerschaftsdiabetes: Hilfe, ich habe Lust auf Eis!
  • Eine mögliche Alternative: Eis selber machen!
  • Artikelfazit: Eis in der Schwangerschaft – Genuss mit Bedacht
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Ist Eis aus der Eisdiele erlaubt?

Ob die Leckerei aus der Eisdiele für Schwangere erlaubt ist, hängt davon ab, um was für ein Eis es sich handelt, und welche Hygienestandards die Eisdiele hat. Außerdem ganz wichtig: welche Zutaten wurden für das Eis verwendet? Zutaten, von denen Frauen in der Schwangerschaft Abstand halten sollten, sind rohes Ei, Alkohol und Rohmilch (Milch, die nicht pasteurisiert wurde). Rohes Ei und rohe Milch sowie schlechte Hygienestandards bedeuten eine gesundheitliche Gefährdung durch Keime, Salmonellen oder Listerien. Falls du viel Kaffee trinkst, solltest du auch von koffeinhaltigen Eissorten lieber die Finger lassen, um die Koffeinzufuhr nicht zu sehr zu erhöhen. Allgemein gilt: eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist in der Schwangerschaft noch wichtiger als sonst. Deswegen - auch wenn es schwer fällt - den Eis- und Zuckerkonsum lieber nicht übertreiben.

Ist in Eisdieleneis Ei enthalten?


Für Eis aus der Eisdiele gilt: die allermeisten Sorbets sind heute vegan. In der Regel können diese also ohne Gefahr in der Schwangerschaft gegessen werden. Vegane Eiscreme, zubereitet mit pflanzlichen Milchalternativen, kann ebenso ohne Sorgen verzehrt werden. Jedes ei-, milch- und alkoholfreies Eis stellt keine Gefahr in der Schwangerschaft dar.

Die Entwicklung der Eisproduktion: vom Ei zur veganen Option

In der Vergangenheit war es üblich, Ei in der Eisproduktion zu verwenden, sowohl bei Milcheissorten als auch bei Sorbets. Der Grund dafür war, dass Ei als natürlicher Stabilisator diente, der der Eismasse Struktur und Cremigkeit verlieh.

In der modernen Eisproduktion hat sich jedoch vieles geändert. Heutzutage sind die meisten Sorbets vegan hergestellt, was bedeutet, dass sie ohne Ei oder andere tierische Produkte auskommen. Diese Entwicklung ist nicht nur ein Gewinn für Veganer*innen, sondern auch für alle, die aus gesundheitlichen Gründen auf Ei verzichten möchten. Daher können Sorbets in der Regel ohne Bedenken genossen werden.

Auch vegane Eiscreme, die ganz ohne tierische Produkte hergestellt wird, ist mittlerweile weit verbreitet und bietet eine sichere Option für diejenigen, die rohes Ei und Eigelb vermeiden wollen oder müssen.

Sind heute noch Eier in der Eiscreme?

Milcheis und die Frage nach dem Ei

Die Frage, ob in Milcheissorten wie Vanille oder Schokolade noch immer Ei enthalten ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Vor allem traditionelle italienische Eisrezepte setzen häufig noch auf Ei als Zutat. Daher ist es ratsam, sich bei der Auswahl solcher Eissorten zu erkundigen, insbesondere wenn Allergien oder diätetische Einschränkungen vorliegen. Wir bei Katchi verwenden keine Eier in unserer Eisproduktion.

Das Ende der Rohmilch in der Eisproduktion

Ein wichtiger Punkt in der modernen Eisproduktion ist der Umgang mit Milch. Heute darf in der professionellen Eisproduktion keine Rohmilch mehr verwendet werden. Um die Sicherheit zu gewährleisten, müssen alle Milcheissorten pasteurisiert werden. Pasteurisierung bedeutet, dass der gesamte Eismix kurzzeitig stark erhitzt wird, um eventuell vorhandene Bakterien abzutöten. Dieser Prozess stellt sicher, dass das Milcheis sicher für den Verzehr ist, ohne dabei auf Geschmack und Qualität zu verzichten.

Auch den beliebten Eisbecher, Spaghettieis, gibt es laktosefrei.

Ist Eis aus dem Supermarkt erlaubt?

Eis aus dem Supermarkt ist für Schwangere grundsätzlich erlaubt und durch die strengen Hygienestandards für abgepackte Lebensmittel in Deutschland auch sicher. Jedoch gilt es, ein paar wichtige Punkte zu beachten, um die Gesundheit von Mutter und Kind nicht zu gefährden.

Ein Blick auf die Zutaten

Einer der wichtigsten Aspekte beim Kauf von Eis im Supermarkt ist die Überprüfung der Zutatenliste. Besonderes Augenmerk solltet ihr darauf legen, ob es Ei enthält. Während viele Eiscremesorten, insbesondere Sorbets, heutzutage eifrei sind, können traditionelle Rezepturen, besonders bei cremigeren Sorten wie Vanille oder Schokolade, Ei enthalten.

In der Schwangerschaft ist es ratsam, Produkte mit rohen oder nur teilweise gekochten Eiern zu vermeiden, da diese ein potenzielles Risiko für Salmonellen darstellen. Glücklicherweise verwenden die meisten Hersteller mittlerweile pasteurisierte Eier oder eifreie Rezepturen, was die Eiscreme sicherer für den Verzehr während der Schwangerschaft macht.

Durch die Pasteurisierung der Zutaten werden etwaige schädliche Bakterien durch den Erhitzungsprozess abgetötet. Achtet daher darauf, dass auf der Verpackung vermerkt ist, ob das Eis pasteurisierte Zutaten enthält. Dies ist besonders bei Milcheissorten von Bedeutung, da pasteurisierte Milch das Risiko einer Listerieninfektion minimiert.

Neben der Überprüfung der Inhaltsstoffe ist es ebenso wichtig, auf die Einhaltung der Kühlkette zu achten, besonders wenn ihr Eis für zuhause aus dem Supermarkt kauft. Das Eis sollte stets gut gekühlt sein und keinesfalls aufgetaut und dann wieder eingefroren werden.

Warum ist die Kühlkette so wichtig?

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Verhinderung von Bakterienwachstum:
Wenn Eis anschmilzt und später wieder eingefroren wird, bietet dies einen idealen Nährboden für Bakterien. In der Schwangerschaft ist das Immunsystem leicht geschwächt, wodurch das Risiko einer Infektion steigt.

Qualität und Geschmack: Das erneute Einfrieren von angeschmolzenem Eis kann die Qualität und die Textur des Eises beeinträchtigen. Es kann kristallin und weniger cremig werden, was sowohl den Genuss als auch das Geschmackserlebnis mindert.

Sicherheit geht vor:
Besonders in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Eis, das seine Form verloren hat oder Anzeichen eines vorherigen Auftauens zeigt, sollte vermieden werden. Wer unsicher ist, greift am besten zu veganem Eis oder Fruchteissorten.

Ist Softeis in der Schwangerschaft erlaubt?

Während der Schwangerschaft tauchen viele Fragen bezüglich der Ernährung auf. Viele werdende Mütter sind unsicher, ob es Softeis erlaubt ist, denn Softeis scheint es bei Schwangeren einen besonderen Heißhunger zu geben. Grundsätzlich ist Softeis in der Schwangerschaft nicht verboten, jedoch gibt es dabei einige Punkte zu beachten, um eine mögliche Gefahr für das Baby zu vermeiden. Die Hauptbedenken bei Softeis während der Schwangerschaft beziehen sich vor allem auf dessen Frische und die Beachtung der Kühlkette, um eine Kontamination mit Bakterien wie Listerien vorzubeugen, die für das Ungeborene eine ernsthafte Gefahr darstellen können.

Es kann problematisch sein, falls Zutaten wie rohe Eier verwendet werden-  oder die Hygienestandards nicht eingehalten werden. Eine Softeis-Maschine war früher bauartbedingt schwer zu reinigen, weshalb es zu einem Verunreinigungen mit Krankheitserregern, insbesondere mit coliformen Keimen und Salmonellen kam. Heutzutage gibt es jedoch sehr viel strengere Hygienestandards für die Maschinen, die dem vorbeugen. Im Softeismix werden keine Eier mehr verwendet, und vor dem Gefrieren wird der Eismix in der Maschine pasteurisiert. Softeis ist also auch in der Schwangerschaft relativ unbedenklich. Bitte fragt vor dem Verzehr aber, ob der Eismix Ei enthält und ob er pasteurisiert wurde. Achtet auf die Hygiene beim Zapfen des Eises, um euch vor Bakterien zu schützen. Die Tülle sollte zum Beispiel nicht mit Schwammlappen abgewischt werden. Entgegen der oft noch vorherrschenden Vorurteile kann auch Softeis in der Schwangerschaft sicher verzehrt werden.

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Worauf es beim Eiskauf in der Schwangerschaft wirklich ankommt

Neben der Achtsamkeit auf die Zutaten und insbesondere Ei, rohe Milch, Alkohol und Koffein solltet ihr auch ein Auge auf die Hygienestandards in der Eisdiele haben.

Ihr solltet Bedenken haben, wenn ihr eins der folgenden Dinge beobachtet:

Der Eisportionierer steht im (warmen) Wasser. Dies ist paradiesischer Nährboden für Keime und Bakterien. Bei Temperaturen zwischen 7 und 64 Grad Celsius vermehren sie sich ganz besonders gut. Falls ihr beobachtet, dass die Portionierer nicht vor jedem Portionieren gut abgeduscht werden, oder lang in stehendem Wasser aufbewahrt werden, lasst aus Hygienegründen lieber die Finger davon. Darauf solltet ihr übrigens auch achten, wenn ihr nicht schwanger seid.

Ein weiteres Tabu ist, einen Schwammlappen oder irgendein anderes Tuch zu nehmen, um den Portionierer abzutrocknen. Nein, nein, Finger weg! Dort esst ihr lieber kein Eis, denn solche Lappen sind der perfekte Nährboden für Erreger und Keime.

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Schwangerschaftsdiabetes: Hilfe, ich habe Lust auf Eis!

Zuckerreduziertes Eis

Bei Schwangerschaftsdiabetes kann der Wunsch nach Eis eine echte Herausforderung sein. Um zu vermeiden, dass euer Blutzuckerspiegel in die Höhe schießt, fragt ihr am besten nach zuckerreduziertem Eis. Viele Eisdielen bieten heutzutage zuckerreduziertes Eis an. Bei uns sind zuckerreduzierte Sorten beispielsweiße Sour Cherry oder Blueberry. Auch ohne Schwangerschaftsdiabetes ist es ein guter Rat, die Zuckerzufuhr in der Schwangerschaft zu reduzieren. Leider (glaubt uns, wir verstehen das!) ist Eis häufig eine Kalorien- und Zuckerbombe.

Sorbet hat weniger Zucker? Ein verbreiteter Irrglaube

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Sorbets eine bessere Wahl für Menschen mit Schwangerschaftsdiabetes und zur Zuckerreduzierung sind. Dies ist jedoch nicht unbedingt der Fall. Sorbets haben oft einen ähnlichen Zuckergehalt wie traditionelles Milcheis oder vegane Cremeeissorten. Daher ist es wichtig, auch bei der Wahl von Sorbets auf den Zuckeranteil zu achten.

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Eine mögliche Alternative: Eis selber machen!

Natürlich könnt ihr neben industriell hergestelltem Eis sowieso einem Eisdielenbesuch auch einfach euer eigenes Eis produzieren, um die Zutatenliste und den Zuckergehalt ganz eigenständig kontrollieren zu können. Mehr Infos hierzu findet ihr unserem Artikel über Eis selber machen.

Artikelfazit: Eis in der Schwangerschaft – Genuss mit Bedacht

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Eis in der Schwangerschaft durchaus genossen werden kann, wenn einige wichtige Aspekte beachtet werden. Die moderne Eisproduktion hat sich weiterentwickelt und bietet sicherere, gesündere Optionen, die auch für Schwangere geeignet sind.

Ei im Eis:

Während traditionell Ei in vielen Eissorten verwendet wurde, sind heutzutage die meisten Sorbets und viele vegane Eissorten eifrei. Trotzdem ist es ratsam, sich bei der Eisdiele über die Inhaltsstoffe zu informieren, besonders bei Milcheissorten.

Pasteurisierung

Die Verwendung von pasteurisierten Zutaten in der Eisproduktion hat das Risiko von bakteriellen Infektionen minimiert. Dies macht Eis aus professionellen Quellen wie Eisdielen und Supermärkten sicherer für den Verzehr während der Schwangerschaft.

Kein Alkohol und nicht zu viel Koffein:

Esst keine alkoholhaltigen Eissorten und reduziert den Verzehr von koffeinhaltigen Eissorten.

Hygiene und Kühlkette:

Achtet stets auf die Einhaltung der Hygienestandards und der Kühlkette beim Kauf und Transport von Eis.

Schwangerschaftsdiabetes:

Für Schwangere mit Diabetes ist es wichtig, auf den Zuckergehalt zu achten. Zuckerreduziertes Eis und bewusste Portionierung können helfen, den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten.

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